Hoher Nachholbedarf
Europa hinkt den Vereinigten Staaten nicht nur bei der Entwicklung neuer digitaler Technologien hinterher, sondern auch bei der Einführung bereits bestehender. Bis 2020 hatten noch immer 37 Prozent der europäischen Firmen keine fortschrittlichen digitalen Technologien eingeführt, verglichen mit 27 Prozent in den Vereinigten Staaten.
Dieses Versäumnis gefährdet letztlich die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen. Firmen, die fortschrittliche digitale Technologien nutzen, sind tendenziell produktiver. Sie sind innovativer, investieren mehr, haben eine bessere Managementpraxis, wachsen schneller und schaffen besser bezahlte Jobs. Besonders groß ist der Abstand zu den Vereinigten Staaten im Bauwesen und im Dienstleistungssektor sowie bei der Nutzung des Internets der Dinge.
Kleinere Unternehmen zeigen tendenziell eine geringere digitale Akzeptanz als größere. In Europa, wo die Firmen in der Regel kleiner sind als in den Vereinigten Staaten, ist die Akzeptanz bei Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten jedoch besonders gering. Dabei sind gerade Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen 99 Prozent aller Unternehmen in der Europäischen Union aus und sorgen für mehr als zwei Drittel der Beschäftigung. In den Vereinigten Staaten hingegen entfallen nur etwas mehr als 40 Prozent aller Jobs auf diese Firmen.