Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Jordaniens führendes Mikrofinanzinstitut, der Microfund for Women (MFW), haben ein Darlehen über fünf Millionen US-Dollar unterzeichnet. Aus den Mitteln sollen Kredite an Kleinstbetriebe vergeben werden – vor allem an Frauen, die selbstständig, als Einzelunternehmerinnen und in Zusammenschlüssen von Kleinstbetrieben tätig sind. Hierzu zählen auch Frauen aus Syrien, die als Flüchtlinge in städtischen und ländlichen Gebieten Jordaniens leben. Das Durchleitungsdarlehen der EIB ist Teil einer Initiative zur Förderung von bis zu 146 000 Begünstigten. 96 Prozent der Gelder sind für Frauen bestimmt.
Das Darlehen wurde im Rahmen der Mikrofinanzfazilität für die südliche Nachbarschaft unterzeichnet. Mit der Fazilität im Volumen von 71,3 Millionen Euro sollen Investitionen im Mikrofinanzsektor in Ländern der südlichen Nachbarschaft finanziert werden. Dabei können eigene Mittel der EIB mit Geldern kombiniert werden, die die Europäische Kommission im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität bereitstellt.
Das Darlehen ist der zweite Finanzierungsbeitrag der EIB für den MFW. 2014 hatte die EIB die jordanische Einrichtung schon einmal mit zwei Millionen Euro unterstützt. Das Darlehen hilft, die Armut zu mindern und die soziale Teilhabe zu verbessern. Es wird dafür eingesetzt, dass die Menschen in Jordanien unter akzeptablen Bedingungen arbeiten und Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erhalten, darunter auch Kredite.
EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Mit den Krediten erhalten Frauen die Chance, einen eigenen Betrieb zu gründen – so stärken wir das Unternehmertum. Das Darlehen von fünf Millionen US-Dollar an den MFW unterstreicht unser Engagement für finanzielle Teilhabe und Unternehmertum in Jordanien.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle fügte hinzu: „Der MFW hilft nicht nur jordanischen Frauen, leichter an Kredite für ihre Kleinstbetriebe zu kommen. Er unterstützt auch Frauen, die aus Syrien geflüchtet sind, auf dem Weg zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit. Wir bei der EIB sind stolz darauf, dass unsere Finanzierungen in Jordanien alle Sektoren abdecken und Begünstigten aller Art zugutegekommen, sodass wir die Widerstandskraft der jordanischen Wirtschaft insgesamt stärken.“
Muna Sukhtian, die geschäftsführende Direktorin des MFW, erklärte: „Wir sind das erste Mikrofinanzinstitut in Jordanien, das finanzielle und nichtfinanzielle Dienstleistungen für syrische Flüchtlinge anbietet. Darauf sind wir stolz. Die neuerliche Zusammenarbeit mit der EIB ist viel Wert. Damit können wir unser Angebot für jordanische Frauen und syrische Flüchtlinge weiter verbessern. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie zählt zu den führenden Entwicklungsfinanzierungsinstituten in der Mittelmeerregion. Die Bank hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung zu verbessern und damit die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern. Sie will ihre Präsenz in den Nachbarländern der EU stärken und konzentriert sich auf vorrangige wirtschaftliche und soziale Ziele in den Empfängerländern. Dazu vergibt sie nicht nur Darlehen, sondern bietet den Ländern durch ihre Beratung und ihr technisches und finanzielles Fachwissen auch wertvolle zusätzliche Hilfe bei der Durchführung von Projekten und der Weiterentwicklung öffentlicher Strategien.
Mit einem Finanzierungsvolumen von 76 Milliarden Euro im Jahr 2017 ist die EIB der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. Etwa zehn Prozent ihrer Finanzierungen sind für Vorhaben außerhalb der Europäischen Union bestimmt.
Die EIB ist die weltweit größte supranationale Bank. Seit sie in der südlichen Nachbarschaft tätig geworden ist, hat sie die Wirtschaft und Entwicklung in der Region mit Darlehen und Beteiligungen von insgesamt 33 Milliarden Euro unterstützt. In Jordanien hat die EIB insgesamt 1,4 Milliarden Euro für Energieprojekte, kleine Unternehmen und Verkehrsvorhaben bereitgestellt.
Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz