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    Die Pandemie belastet die Unternehmen in Europa. Unsere diesjährige Investitionsumfrage zeigt: Die Krise trifft Firmen in der gesamten Europäischen Union (EU) und wirkt sich auf ihre Investitionspläne aus. Wenn die Investitionen einbrechen, können sich viele Unternehmen – vor allem die kleineren – womöglich nicht an eine neue Normalität nach Covid-19 anpassen und im Wettbewerb immer weniger mithalten („Zombifizierung“). Auch den Risiken, die mit der Klimawende einhergehen, sind sie ohne Investitionen ausgeliefert.

    Die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit und -finanzierung wird seit 2016 durchgeführt und ist eine in dieser Form einmalige jährliche Befragung von rund 13 500 Unternehmen. Neben 12 000 Unternehmen in allen EU-Mitgliedsländern umfasst sie auch eine Stichprobe aus dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Gesammelt werden Angaben zu Merkmalen und zur Leistung der Unternehmen, zu ihrer bisherigen Investitionstätigkeit und weiteren Planung, zu Finanzierungsquellen und -schwierigkeiten und zu sonstigen für sie relevanten Themen.

    Überblick EU

    Investitionen und Covid-19

    Covid-19 hat die Wirtschaft jäh getroffen und die Investitionsdynamik in der Europäischen Union drastisch abgeschwächt. Wie die neue Umfrage zeigt, wollen EU-Unternehmen im kommenden Jahr weniger investieren. Fast die Hälfte (45 %) gibt an, dass sich Corona negativ auf ihre Investitionspläne ausgewirkt hat. Sie werden Vorhaben auf Eis legen oder aufgeben, und dies in einer Zeit, in der sie sich an den ökologischen und digitalen Wandel anpassen müssen.

    Das verarbeitende Gewerbe rechnet am ehesten mit geringeren Investitionen (51 %), im Bausektor haben sich für die meisten Unternehmen die Pläne nicht geändert (59 %). Großunternehmen beobachten zu einem größeren Anteil als KMU negative Auswirkungen von Covid-19 auf ihren Investitionsausblick (47 % gegenüber 41 %).

    Gleichzeitig geben 50 % der EU-Unternehmen an, dass sie pandemiebedingt mehr in die Digitalisierung investieren müssen.

    Haben sich die Investitionserwartungen Ihres Unternehmens für 2020 durch das Coronavirus insgesamt verändert?

    Unsicherheit als Investitionshindernis

    Unsicherheit über die Zukunft wird am häufigsten als größtes langfristiges Investitionshemmnis genannt (81 %), an zweiter Stelle folgt der Fachkräftemangel (73 %). Die Unternehmen sehen im Schnitt das politische und regulatorische Klima pessimistisch, auch die Erwartungen an das gesamtwirtschaftliche Klima haben sich eingetrübt. Damit setzt sich der Abwärtstrend seit 2018 weiter fort.

     

    In welchem Maße betrachten Sie die folgenden Faktoren als Investitionshindernis?

    Klimawandel

    Fast ein Viertel der EU-Unternehmen (23 %) gibt an, dass sich der Klimawandel erheblich auf ihr Geschäft auswirkt, weitere 35 % sehen geringfügige Auswirkungen. Sie erwarten eher, dass sich der Übergang zu einer CO2-armen Zukunft positiv auf die Marktnachfrage und auf ihren Ruf auswirken wird. Allerdings rechnen sie mit negativen Auswirkungen auf die Lieferketten in ihren jeweiligen Märkten.

    EU-Unternehmen stehen diesen Fragen positiver gegenüber als US-Firmen. Zwei von drei EU-Unternehmen (67 %) haben bereits in Maßnahmen gegen Wetterextreme und zur Minderung des CO2-Ausstoßes investiert oder planen dies. Dies sind mehr als in den USA (46 %).

     

    Investitionen von Unternehmen in Maßnahmen gegen die Auswirkungen von Wetterextremen und zur Minderung der CO2 - Emissionen

    Innovationstätigkeit

    Vor Corona investierten etwa vier von zehn Unternehmen (42 %) in die Entwicklung oder Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen (EIBIS 2019: 33 %). 20 % der EU-Firmen können als aktive Innovatoren eingestuft werden, in den USA sind es 25 %. Insgesamt 63 % der Unternehmen haben vollständig oder teilweise digitale Technologien implementiert. Dies ist zwar mehr als in der EIBIS 2019 (58 %), liegt aber immer noch unter dem Anteil in den USA, was insbesondere auf eine geringere Nutzung von Anwendungen für das Internet der Dinge und von Drohnen zurückzuführen ist. 40 % der Unternehmen sehen auch einen langfristigen Bedarf, ihr Produkt-/Dienstleistungsportfolio coronabedingt anzupassen.

    Welcher Anteil der Gesamtinvestitionen entfiel auf die Entwicklung oder Einführung neuer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen?

    Länderüberblicke

    In Österreich, Kroatien, Malta und der Tschechischen Republik wollen Unternehmen coronabedingt am ehesten weniger investieren, in Rumänien, Luxemburg und Irland am ehesten mehr.

    Detaillierte Ergebnisse und Analyse der Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage nach EU-Ländern

     

    Haben sich die Investitionserwartungen Ihres Unternehmens für 2020 durch das Coronavirus insgesamt verändert?

    Investitionsbericht

    Der Investitionsbericht wird jährlich von der Europäischen Investitionsbank veröffentlicht und gibt einen umfassenden Überblick über die Investitionstätigkeit und die Investitionsfinanzierung in der EU. Er untersucht Trends und analysiert insbesondere, welche Faktoren Investitionen fördern oder bremsen. Der Bericht stützt sich auf eine Reihe von Datenbanken und Umfragen, darunter EIBIS. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die öffentliche Förderung von Investitionen und zeigt auf, welche Maßnahmen die größte Wirkung versprechen.